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Fühlst du dich wie eine Hochstaplerin?

Aktualisiert: 2. März

Das Impostor-Syndrom kennen und verstehen


Alles nur Glück gewesen?
Alles nur Glück gewesen?

Das Hochstapler- oder Impostorsyndrom

Kennst Du das Gefühl, dass dein Erfolg nur auf Zufall oder Glück beruht?

Dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis irgend jemand Dich als Hochstapler entlarvt?

Dass Du in Wahrheit keine Ahnung hast, von dem was Du tust und lediglich ein guter Schauspieler/Schauspielerin bist?

Damit bist du beileibe nicht allein. Wir sind viele! Dieses Phänomen, an dem Millionen von Menschen leiden, hat sogar einen Namen: Das Hochstapler-oder Impostor Syndrom.

Dieser stille, unsichtbare Begleiter kommt meist in Gesellschaft von lähmenden Selbstzweifeln und kann Deinen Erfolg sabotieren.

In diesem Artikel erhältst Du jede Menge Hintergrundwissen zum Thema Impostor Syndrom, sowie hilfreiche Tipps, den Kreislauf zu Durchbrechen.


Inhaltsverzeichnis:

1. Das Impostor Syndrom in Aktion

2. Was ist das Impostor Syndrom überhaupt?

3. Typische Merkmale

4. Was begünstigt die Entstehung?

5- Quiz – finde heraus, ob und wie stark du betroffen bist.

6. Was kann helfen bei Impostor Syndrom? Soforthilfe Tipps



Es ist Wochenende und ich sitze mit einigen Mitstudenten in der Praxis meiner Dozentin im schönen Westerwald. Meinem Traum, endlich Heilpraktikerin für Psychotherapie zu werden, rückt endlich in greifbare Nähe. So nah, dass der Prüfungstermin bereits feststeht.

An diesem Wochenende bereiten wir uns gemeinsam auf die Amtsärztliche Prüfung vor. Bereits seit längerem schüchtert mich der gefühlte Kompetenzvorsprung meiner Mitstudenten ein.

Nun bekommen wir die Aufgabe, uns in Zweiergruppen zusammen zu tun und in einem Gespräch, abwechselnd folgenden Satz zu vervollständigen: "Wenn ich erst mal Heilpraktikerin bin, dann…..“


Während eines Spaziergangs mit meiner Übungspartnerin, spüre ich, dass der Druck immer stärker wird, die Emotionen steigen. Das Gefühl der Unzulänglichkeit steigert sich mehr und mehr.

Schließlich breche ich in Tränen aus. Ich bringe kein weiteres Wort mehr hervor.

In der Gruppe sollen wir nun unsere Erkenntnisse wiedergeben.

Erneut bricht es aus mir heraus. Meine lange aufrecht erhaltene Maske der Souveränität stürzt ein.


„Ich werde das nie schaffen, ich hab keine Ahnung. Ich bin nicht gut genug. Ich weiß doch eigentlich nichts, ich werde versagen…….“


Glücklicherweise war meine Dozentin auch eine gute Therapeutin. Sie sie ließ die anderen Anwesenden ihren Eindruck von mir und meinen therapeutischen Fähigkeiten wiedergeben.

Das Feedback hörte sich zwar gut an, doch nun war ich sicherer, dass ich halt eine sehr gute Schauspielerin sein müsse, wenn die Anderen nicht bemerken, wie unfähig ich bin.

Irgendwann stellte die Dozentin die Frage, wie denn meine Schwester wohl mich und die Situation einschätzen würde. Ich antwortete, dass sie vermutlich sagen würde, dass ich bestehen würde.

„Und die kennt dich ja kaum….!?“ antwortete sie ironisch.

An diesem Punkt wurde mir erstmals bewusst, dass vielleicht wirklich etwas mit meiner Selbsteinschätzung nicht stimmen könnte. Bis dahin hatte ich meine Selbstzweifel nie hinterfragt, sondern als absolute Wahrheit akzeptiert.


Kennst Du das auch? Vielleicht bist Du eine/einer der vielen Betroffenen.

Genaue Angaben über die Zahl der Betroffenen gibt es nicht, doch man schätzt, das etwa 70 Prozent der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen sind. Frauen sind tendenziell etwas häufiger betroffen als Männer. Wobei es wohl sehr große Varianz in der Schwere des Syndroms gibt!


Beim  Impostor- oder auch Hochstapler Syndrom handelt es sich jedoch nicht um eine psychische Erkrankung, sondern um ein psychologisches Phänomen, bei dem Betroffenen das Gefühl haben, nicht zu genügen.

Trotz objektiver Erfolge, können diese nicht wirklich angenommen werden. Statt dessen sagt ein Gefühl, man habe den Erfolg wohl nur dem Zufall zu verdanken.

Man fühlt sich zutiefst inkompetent und  hat das Gefühl, in Wirklichkeit ein Hochstapler oder Betrüger zu sein.


Typische Merkmale des Impostor Syndroms sind Selbstzweifel und Selbstkritik , Perfektionismus, um vermeintliche Mängel auszugleichen, die Herabsetzung der eigenen Leistungen und die Angst vor Entlarvung als Hochstapler.


Es ist also nicht verwunderlich, dass  Betroffene unter enormen Druck stehen. Dieser Druck kann auf Dauer eine ganze Reihe an Folgen und Beschwerden nach sich ziehen.


So kann es im Laufe der Zeit zu chronischem Stress kommen. Die permanente Anspannung kann nicht selten zu diversen körperlichen Beschwerden wie Muskelverspannungen, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden beitragen.

Aber auch die psychische Gesundheit leidet auf Dauer. Permanenter Selbstzweifel und Selbstkritik können zu Angststörungen, Burnout und sogar zu Depressionen führen.

                                                                                                                                           

Ebenso gibt es aber auch Betroffenen, die von vorne herein Situationen vermeiden, in denen sie gefordert werden können.

Man bewirbt sich erst gar nicht auf eine Position oder bleibt in einem Job, der zwar einfach ist, aber keine Erfüllung bringt.

Auch Prokrastination, also das Aufschieben von Aufgaben kommt gehäuft vor.


Betroffen können auch nur Teilbereiche des Lebens sein. Meist solche, die wir als besonders wichtig erachten, wie die Arbeit. Andere Bereiche können davon komplett unberührt sein.


Wie kommt es zum Hochstapler Syndrom?

Vermutet wird eine Kombination von verschiedenen Faktoren, die zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Symptomen führen.

Erlebt man die Eltern in der Kindheit sehr kritisch oder  leistungsorientiert und fordernd, so prägt sich dies tief ins Unterbewusstsein ein. Jedoch sich auch übermäßiges Lob eher kontraproduktiv auswirken.

Auch das Rollenvorbild der Eltern kann den Hang zu unangemessen hohem Leistungsdenken beitragen.

Persönlichkeitsmerkmale wie Perfektionismus und ein generell geringes Selbstwertgefühl wirken sich zusätzlich ungünstig aus.

Häufig leiden Betroffene auch unter einer Kognitiven Verzerrung und hohen Ansprüchen an sich selbst. Klappt etwas nicht ganz so, wie geplant, sieht man es häufig „schwarz-weiß“, als Versagen.

Kommen dann im beruflichen Alltag neue Herausforderungen, Veränderungen oder mehr Druck, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Hochstapler Syndrom manifestiert.

Die heutige Leistungsgesellschaft, sowie die allgegenwärtigen Vergleichsmöglichkeiten in den Sozialen Medien tragen ihres bei.


Bist Du betroffen, und wenn ja, wie stark? Im folgenden ein kleines Quiz mit 5 Fragen, die dir erste Hinweise geben können.      


  1. Hast du häufig das Gefühl, dass deine Erfolge auf Glück oder Zufall zurückzuführen sind, und nicht auf deine Fähigkeiten?

    • A) Ja, oft

    • B) Manchmal

    • C) Selten bis nie

  2. Fällt es dir schwer, Komplimente oder Lob für deine Arbeit anzunehmen, weil du das Gefühl hast, es nicht verdient zu haben?

    • A) Ja, fast immer

    • B) Hin und wieder

    • C) Nein, ich kann Lob gut annehmen

  3. Hast du Angst, andere könnten herausfinden, dass du nicht so kompetent bist, wie sie denken?

    • A) Ja, das denke ich oft

    • B) Ab und zu

    • C) Nein, das beschäftigt mich kaum

  4. Vergleichst du dich häufig mit anderen und fühlst dich weniger fähig, auch wenn du ähnliche oder bessere Ergebnisse erzielst?

    • A) Ja, das mache ich ständig

    • B) Manchmal

    • C) Selten bis nie                                                                                                                                             

  5. Arbeitest du hart und überarbeitest du dich manchmal, um deine Selbstzweifel zu überdecken oder zu beweisen, dass du gut genug bist?

    • A) Ja, ich arbeite ständig extrem hart aus Angst, nicht gut genug zu sein

    • B) Manchmal, aber nicht immer

    • C) Nein, ich arbeite in einem normalen Umfang



Auswertung:

  • Meistens A:

    Es ist sehr wahrscheinlich, dass du mit dem Impostor-Syndrom zu kämpfen hast. Du neigst dazu, deine Fähigkeiten zu unterschätzen und deine Erfolge nicht anzuerkennen.

  • Meistens B:

    Du hast gelegentlich Anzeichen des Impostor-Syndroms, aber es scheint dich nicht durchgängig zu beeinträchtigen. Achte darauf, wie diese Zweifel in stressigen Situationen verstärkt werden könnten.

  • Meistens C:

    Du zeigst keine starken Anzeichen des Impostor-Syndroms. Du scheinst deine Erfolge anzuerkennen und kannst gut mit Lob und Herausforderungen umgehen.


Dieses Quiz gibt einen ersten Hinweis, ist aber kein umfassender psychologischer Test. Wenn dich die Themen Selbstzweifel und das Gefühl, ein „Betrüger“ zu sein, stark belasten, könnte es hilfreich sein, darüber mit einem Experten zu sprechen.



Was kann nun Abhilfe schaffen?

Je nach Schwere der Symptome kann eine Psychotherapie angezeigt sein. Liegen weitere psychische Symptome, wie starke Ängste, gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit und/oder Schlafstörungen vor, besteht Handlungsbedarf.

Hier sollte man lieber früher als später aktiv werden und sich Psychotherapeutische Unterstützung suchen!

Hypnosetherapie ist eine geeignete Methode um in relativ kurzer Zeit, gute Fortschritte zu erzielen.

Dabei nutze ich in meiner Praxis meistens die ursachenauflösende Hypnose. Dabei werden die tieferliegenden Ursachen aufgedeckt, bewusst gemacht und verarbeitet. So kann es zu einer nachhaltigen Entlastung und Veränderung kommen. Ist der Leidensdruck nicht so stark, können verschiedene Methoden helfen, das Selbstvertrauen zu stärken und sich eigne Erfolge bewusst zu machen.



Tipps

Hier nun einige Tipps, die unterstützend eingesetzt werden können:


  1. Mache Dir bewusst und erkenne, dass Deine Gedanken irrational sind.

  2. Führe ein Erfolgstagebuch. Notiere Dir alles, was Du schon erreicht hast, auch die vermeintlich kleinen Dinge.

  3. Hinterfrage negative Gedanken und suche Gegenbeweise dafür.

  4. Erlaube Dir Fehler zu machen und daraus zu Lernen! Du musst nicht perfekt sein. Im Gegenteil – perfekt schüchtert andere häufig ein!

  5. Setze Dir erreichbare Ziele anstatt unrealistische. Feiere Etappenziele!

  6. Beginne Dich selbst zu Loben. Vielleicht legst Du Dir ein Lobtagebuch an, in dem Du Dich täglich selbst lobst und anerkennst.

  7. Such Dir Unterstützung. Frag nach Hilfe, wenn Du sie brauchst oder wenn Du etwas (noch) nicht kannst.

  8. Feedback einholen. Frage doch einmal Deine Freunde, Vorgesetzte oder Kollegen wie sie Deine Leistung einschätzen. Meist liegt die eigene Einschätzung sehr weit von der der Anderen entfernt.

  9. Vermeide Vergleiche mit anderen!

  10. Gehe achtsam und liebevoll mit Dir um!

  11. Das Erlernen von Selbsthypnose kann Dich dabei unterstützen, mehr Selbstvertrauen aufzubauen. Eine kostenlose Selbsthypnose-Audio findest Du auf meiner Seite.

  12. Ätherische Öle können Dich dabei unterstützen, mehr Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstsicherheit zu entwickeln.  Auf meiner Seite findest Du ein kostenloses Ebook mit den Wichtigsten Informationen zu ätherischen Ölen rund um die Themen Selbstvertrauen und Selbstsicherheit.




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